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Einmal vorne stehen im Scheinwerferlicht. Sie hatte sich diesen Traum erfüllt. Zusammen mit anderen Mädchen bildete sie eine Formation. Die glitzernden Kleider, die bunten Wedel und als Höhepunkt flogen scheinbar mit Leichtigkeit Mädchen durch die Luft. Nun saß sie mir gegenüber. Ich aß meinen Kuchen, sie durfte natürlich kein Gramm zuviel haben und hatte ein Müsli, das aber auch lecker aussah. Sie hatte es bis zum deutschen Meister gebracht und steuerte nun auf Olympia zu. Da sie die zwanzig schon überschritten hatte, wusste sie aber nicht, wie lange sie noch ganz vorne stehen würde. Mit gut zwanzig war man da also schon alt.
„Wenn ein Mädchen da durch die Luft fliegt, das muss doch ein unwahrscheinliches Vertrauen haben in die Person, die es auffängt?“ fragte ich. Das konnte sie bestätigen. Deshalb arbeitet ein „Flyer“, so nennt man das fliegende Mädchen, nur mit einem Fänger zusammen, den sie ganz genau kennt. Man muss sich blind vertrauen können. „Und wenn doch etwas passiert?“ „Wir Fänger verletzen uns öfter als die Flyer. Notfalls werfen wir uns unter sie, damit sie sich auf keinen Fall verletzen.“
Das hat mich beeindruckt. Wie schön ist es, jemanden zu haben, dem ich absolut vertrauen kann und der nicht einen Rückzieher macht, wenn ich ihn dringend brauche. „Freunde in der Not gehen tausend auf ein Lot“.
Ich denke an Jesus „Ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ sagte er. Und wenn ich abstürze, dann fängt er mich auf. Er setzt sein Leben ein für mich - und ich habe jemanden gefunden, für den es sich lohnt, zu leben.
Cheerleader – ein Sport, bei dem ich absolutes Vertrauen lernen kann.
Hans Heidenreich, Pfarrer
Ϫ Losung der Herrnhuter Brüdergemeine