Frauenhilfe
Geschichten und Zeit zum Austausch, Kirchenlieder und Volkslieder von früher, ein biblischer Impuls, – all das erwartet Sie bei einer gemütlichen Tasse Kaffee und Kuchen. Beachten Sie den Aushang oder fragen Sie im Pfarramt (039058-2353). Kiek mal rein!
1973 gegründet
Am 22. Oktober 1999 zum 25ten Jubiläum (Pfarrerin Ingeborg Heidenreich):
In seinem Bericht über das kirchliche Leben in Süplingen und Bodendorf 1973 erzählt Pfarrer Johannes Trebesius:
„Außerdem rief Eleonore Genest (aus Haldensleben) einen Frauenhilfskreis ins Leben, zu dem bis zu 18 Frauen kamen. Ein Stamm von etwa 12 Frauen ist regelmäßig im Sommer und Winter versammelt. Im Herbst wurde eine Tagesfahrt nach Wernigerode und Isenburg unternommen, die den Teilnehmerinnen unausgesprochene Freude bereitete...“
Und Pastorin Dagmar Schmidt berichtet im Sitzungsprotokoll des Gemeindekirchenrates Süplingen:
15.6.75, zu Punkt 1: Die heute entschuldigt fehlenden Ältesten und Ersatzleute L. Constabel, Ch. Peters, M. Witschel sollen bei der nächsten Frauenhilfsversammlung am 24.6.75 eingeführt werden...“
9.12.75, zu Punkt 4: Die Gottesdienste im Gemeindebezirk Süplingen sollen um 10 Uhr oder um 19 Uhr stattfinden (Feiertage evt. Ausgenommen). Am jeweils letzten Sonntag im Monat fällt der Gottesdienst gewöhnlich aus zugunsten der Frauenhilfsversammlung am letzten Dienstag im Monat...“
In dieser Zeit wurde neu begründet, was eigentlich schon früher begonnen hatte: Die Kaiserin hatte schon Anfang des Jahrhunderts einen Frauenhilfsverein gegründet, der sich zum Ziel gesetzt hatte, die Frauen in der Gemeinde unter Gottes Wort zu versammeln. In Süplingen trafen sich die Frauen bei Zwieback und Kaffee mal in der einen Gastwirtschaft, mal in der anderen, sangen Lieder aus dem Gesangbuch: „Ein immer fröhlich Herz“, hatten herzliche Gemeinschaft mit Andacht und Gebet. Schon damals war diese Frauengruppe der „harte Kern“ der Gemeinde und leistete erstaunlich Arbeit auch und gerade in den schweren Zeit der beiden Weltkriege.
Es war ein klares Ziel dieser Frauen, ihren Glauben in Wort und Tat im Alltag zu leben. Wie es schon in der Losung zum heutigen Tag heißt:
„Es ist dir gesagt Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“ Mi 6,8
Dem Propheten Micha, der diese Worte Gottes verkündet hat, ging es darum, klarzumachen, worauf es im Glaubensleben wesentlich ankommt: Nicht so sehr auf äußere Formen, auch nicht auf großartige Werke und Opfer, sondern auf die wachsende Liebe zu Gott. Diese Liebe drückt sich darin aus, daß einer bereit ist, auf Gott zu hören, sich aus seinem Wort etwas sagen zu lassen.
Für die Süplinger Frauen bedeutete das der treue Besuch von Gottesdienst, Frauenhilfe und Bibelwoche. Dazu die Bibellese, wie sie in christlichem Abreißkalender und Losung für die einzelnen Tage vorgeschlagen ist. Ich finde es nett, in alten Büchern immer mal wieder ein Kalenderblättchen als Lesezeichen zu finden, was den Frauen mal besonders wichtig geworden ist. Das biblische Wort ist für Christen das, was für den Schiffer der Kompaß, für den Handwerker das Werkzeug, für den Koch das Kochbuch ist.