Geschichte
Das Süplinger Siegel
Aus der Sammlung des Chronisten P.W. Behrends stammt das Kirchensiegel des 18. Jahrhunderts. Das Siegel, das durch Abdruck einer Metallplatte in eine weiche, später erhärtende Masse gebildet wird, dient als Erkennungs- und Beglaubigungszeichen.
Auf dem Süplinger Siegel ist die Kirche abgebildet. Darunter das Kreuz, umrahmt von Ähren, die Frucht und Wachstum (des Glaubens) symbolisieren.
Auch in der Bibel kommt das Siegel als Beglaubigungszeichen vor. So heißt es etwa im 2. Timotheusbrief:„Der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen!“ (2. Tim 2,19) So fest wie ein Siegel etwas Kostbares verschließt, will Gottes Liebe uns umgeben:„Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod...(Hoheslied Salomos, 8,6)
Ort Süplingen
- Der Ort "Soplinge" existierte bereits 1150. 1363 wird Süplingen erwähnt, als es zur Vogtei Alvensleben gehörte und bei einem Landfriedensbruch ein Aufgebot von 4 Bauern stellen musste.
- Ende des 14. Jh. erwarben die Grafen v. Alvensleben die gutsherrlichen Rechte von Süplingen.
- 1564 hatte Süplingen 15 Hauswirte. Im Jahre 1782 wohnten 245 Einwohner in Süplingen.
Vor der jetzigen Kirche bestand eine Kapelle; im Mittelalter wurde die Kirche St. Anna, der Mutter Marias, geweiht. Zunächst wurde die Gemeinde Süplingen von Bülstringen aus betreut.
- 1539 wurde in Bülstringen und Süplingen die Reformation eingeführt.
- 1560 wurde aus Anlass einer Kirchenvisitation über den Pfarrer vermerkt: "Dieser Pfarrer ist fast zu schwach zum Ambte, aber weil er jung, so hofft man auf Besserung."
- 1682 wurde die Kirche eigene Pfarrkirche, nicht mehr Filiale von Bülstringen. Der älteste Teil ist der Turm in seinem unteren romanischen Bauwerk.
- Der Neubau des Schiffes erfolgte 1659.
- Die Patrone - zunächst Gutsherren, seit 1819 die Grafen v.d. Schulenburg-Bodendorf - waren für die Süplinger Kirche besonders verantwortlich.
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Aus der Kreis-Chronik des Peter Wilhelm Behrends 1826
„Die kleine, nach den Zerstörungen des dreißigjährigen Krieges im Jahre 1659 hergestellte Kirche zu Süplingen ist der heiligen Anna gewidmet und war ursprünglich ein Filial der benachbarten Pfarrei Bülstringen. Die ihr damals gegebene Inschrift eines Steines lautet:
„Vespera iam venit, nobiscum Christe maneto. Extingui lucem nec patiare tuam.“ (= „Der Abend kommt schon, bleibe bei uns Christe. Laß doch dein Licht erlöschen nicht!“) Ihre Stiftung verliert sich in dem grauen Dunkel des Altertums. Der Gründer der Pfarrei hieselbst Gebhard Johann von Alvensleben erneuerte im Jahre 1697 auch den Thurm derselben, von dessen Glocken die eine bereits im Jahre 1500 gegossen worden. Der Kirche vorzüglichste Besitzung bestehet in einem Forstgrunde im sogenannten Mallin und in gewissen Capitalien. Das Patronat dieser, zur Neuhaldensleber Inspection gehörigen Kirche ist, im Jahre 1819, von der Gutsherrschaft des Ortes, an den Herrn Landrath, Grafen von der Schulenburg-Bodendorf, abgetreten und es sind somit die Nachbarörter Süpplingen und Bodendorf, nun auf die Dauer kirchlich vereinet.“Taufkleid zum „Verleihen“
(Auszug aus dem alten Rechnungsbuch von 1668) „Anno im Monat Juli hat die gnädige Frau Mutter Marie von Alvensleben geborene De Hut unsere Taufe mit grünem Seydenzeuge bekleidet. Dafür ein grün Seyden Taufzeug und Mützlein, ein grün Windel Tuch, auch ein rotes Taffet Windelband geschenkt zu Gebrauch von denen, die das benötigen, wofür wir Gottes reichen Segen wünschen und erbitten.“ (eine Spende für die Armen, vielleicht aus Anlass der Konfirmation des Enkels)
Wenn Kirchenstühle erzählen könnten…
- 1735 war noch ein Beichtstuhl in der Kirche (da wo jetzt der Holzschrank steht) bis laut Aussage eines Kirchenbuches die Leute protestierten, sie wollten nicht mehr beichten gehen. Die gemeinsame Beichte vor dem Abendmahl leitete Pastor Lachmund noch mit den Worten ein: „Kniet nieder und betet also…“
- 1967 kaufte Herr Hussenius für seine Frau und die Demoiselles, seine Töchter, den Kirchenstuhl mit dem vergitterten Fenster gegenüber dem Holzschrank. Zunächst standen Kirchenbänke und Altar zur Nordseite (Haus Constabel) hin, bis irgendwann die Sitzplätze nicht mehr ausreichten!
- 1767 wurden die „Priechen“ (Empore) eingebaut. Unten saßen die Frauen und die Kinder, rechts und links vom Altar die jungen Männer und direkt vor dem Altar die Konfirmanden. Die Gemeindekirchenräte, etwa Herr Strauß, Herr Puritz und Herr Mertens hatten ihren Platz hinter der Altarwand. Oben auf der Empore saßen die älteren Männer. Der Blasebalg für die Orgel wurde von Konfirmanden gezogen. Stammplätze im Kirchengestühl konnten damals noch gekauft werden…
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Jugend-Bund Süplingen ca. 1920 mit Pfr. Becker
Wer mag sich wohl auf diesem Foto vor der Kirche Süplingen versammelt haben? Es ist der alte Jugend-Bund, der sich bis ca 1926 jeden Sonntagnachmittag im Pfarrhaus traf. Bis zu 100 Jugendliche sangen mit Pfarrer Becker fröhliche christliche Lieder, veranstalteten Volkstänze und übten kleine Theaterstücke ein.
Bei schönem Wetter unternahmen sie Wanderungen, so etwa durch den Wald nach Hundisburg oder nach Küchentannen.Und das Motto, das sie sich auf ihre Fahne schrieben lautete: Wahrheit, Treue, Freundschaft.
Es ist der Freundschaftsbund Jesu, zu dem wir auch heute eingeladen sind. Er hat uns wahre Treue und Liebe vorgelebt. -
Kino und Kinderzirkus
In den Jahren 1919/1920 gab es allerlei Belustigungen für die Kinder. Auf dem Saal des Gasthauses war eine große Leinwand aufgespannt. Für 30 Pfennig konnten die Kinder Kino gucken. Als erster Film wurde der Western gezeigt: „John hat ein Pferd gestohlen.“ Als auf der Kinoleinwand eine Herde Pferde wiehernd dahergaloppiert kam und den Staub aufwirbelte, krochen alle Kinder unter ihre Sitze, weil sie dachten, „gleich rennen uns die Pferde um!“
Auf dem Platz gegenüber Pastor´s Linden, neben der Feuerwehr, gastierte des öfteren ein Zirkus. Eine kleine Holzrampe wurde aufgebaut um die sich haufenweise Kinder scharten. In Süplingen gab es damals viele Kinder. Kaum eine Familie besaß weniger als 4 Kinder; der Gastwirt hatte 10 Kinder.
Unter feierlichem Trompetenschall und den Verbeugungen des Zirkusdirektors kamen Ponys hereingesprungen, auf denen Kinder ihre Turnübungen machten.
Auf dem feinen Sand in der Rampe tanzte ein großer brauner Bär zu den Klängen einer Klampfe. Ein bunter Papagei, der immer wieder „Vogel, Vogel“ krächzte, begeisterte die Zuschauer. Besondere Freude hatten die Kinder an dem lustigen Clown August, der lauter Faxen machte.
Immer wieder wurde er um eine Zugabe gebeten. Einmal sagte der Zirkusdirekter zu ihm: „August, wir müssen wieder arbeiten!“ Er antwortete: „Ick nich, ick bin tode.“ „Gib dir doch einen Ruck“ bat ihn der Zirkusdirektor weiter. „Nein, ick nich, ick bin tode“ entgegnete er. Da lockte ihn der Direktor: „August, komm, woll´n wir ein Glas Bier trinken?“ Sofort sprang der Clown auf seine Beine und rief: „Bier kann ick doch noch trinken!“ (erzählt von Alma Schulze, Süplingen)
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Vor 1926
„Singet Gottes Lob!“
In den zwanziger Jahren sammelte Pfarrer Becker 50-100 Jugendliche um sich. Wöchentlich traf sich der „Jugendbund“ im Pfarrhaus, sang christliche Lieder und Volkslieder und führte Theaterstücke auf. Gertrud Gericke erinnert sich daran, dass die jungen Mädchen zu dem Lied „Rosenstock Holderblüh“ tanzten und rote Röcke, schwarze Mieder und weiße Blusen trugen, die Burschen dunkle Hosen, rote Westen und weiße Hemden.
Ein Kreis von jungen und älteren Frauen traf sich monatlich zur „Frauenhilfe“, abwechselnd bei Gastwirt Dreibrot (Haldensleber Straße) und bei Gastwirt Hillmer (Lindenplatz, wo jetzt der Saal ist). Mal brachte die Bäckerin Müller länglichen Zwieback mit und ohne Zucker, mal die Bäckerin Hillmer. Da die Frauen lange arbeiteten und auch noch das Vieh zu versorgen hatten, kamen sie werktags abends zusammen, brachten auch ihren Strickstrumpf mit. Geleitet wurde die Frauenhilfe von Frau Kantor Richard. Pfarrer Lachmund hielt dazu eine Andacht. Die Frauen sangen geistliche und weltliche Lieder und spendierte auch gerne mal was für die Kirchengemeinde. Machten gerne mit ihren Kindern einen Ausflug zur Ziegelei.
Um 1927 übernahm Pfarrer Lachmund das Pfarramt Süplingen. Zur gleichen Zeit wie Pfarrer Lachmund wurde Schwester Minna Eggert in die Gemeinden Süplingen und Bodendorf berufen. Die aus der Börde stammende Diakonisse war vom Orden in Elbingerode ausgesandt worden und wirkte als Krankenschwester bei Doktor Folkens in der Sprechstunde und in der Mütterberatung. Riet etwa Frau Wille, ihren Kinderwagen mit einem Schleier zu bedecken, damit das Baby nicht von einer Biene gestochen wird, gab Tipps beim Baden der Kleinkinder. Mehrere Jahrzehnte wohnte sie mit Luzie Klugow unter einem Dach und hielt mir ihr und ihrer Familie gute Nachbarschaft. Besuchte treu Frauenhilfe und Gottesdienste.
Ihr Stammplatz war rechts vorne vor dem Altarraum. Die Kinder der Familie Wille genossen es, zu ihr auf die Stube zu kommen und sich von ihr trösten und heilen zu lassen. Jede Familie kannte sie vom Kleinkind bis zu den Großeltern und setzte sich treu bei Tag und Nacht für sie ein. Keinen Weg war ihr zu beschwerlich. Sogar nachts machte sie sich auf den Weg nach Bodendorf, anfangs mit dem Fahrrad, später nach Auskunft von Gertrud Gericke mit dem Moped. Im Winter hielt sie Kinderstunden im Schulhaus neben der Kirche, im Sommer Kindergottesdienst unter der großen Kastanie im Pfarrgarten, wie es Luzie Klugow erlebt hat. Sie erzählte spannende biblische Geschichten, betete mit den Kindern, spielte auf ihrer Gitarre und sang mit ihnen christliche Kinderlieder.
Etwa das Lied: „Weil ich Jesu Schäflein bin, freu ich mich nur immerhin über meinen guten Hirten, der mich wohl weiß zu bewirten. Der mich liebet und mich kennt und bei meinem Namen nennt. Oder die Weise: „In der Welt ist′s dunkel; leuchten müssen wir, du in deiner Ecke, ich in meiner hier. Wirke du im Stillen fröhlich da und dort; tue Gottes Willen gern an jedem Ort.“ Wenn die Kinder mehrmals am Kindergottesdienst teilgenommen hatten, bekamen sie sog. Fleißkärtchen, kleine bunte Bildchen mit Bibelversen. Gertrud Gericke liebte besonders ein Bildchen mit Vögeln und der Aufschrift: „Sehet die Vögel unter dem Himmel, sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen und euer himmlischer Vater ernähret sie doch“ (Mt 6,26).
Gerne besuchten die Kinder die gastfreundliche Diakonisse zu Hause und freuten sich an dem Glockenspiel das sie an der Tür mit zarten Tönen begrüßte und sich im Wind leise bewegte. Bewunderten den festlichen Weihnachtsbaum, den Schwester Minna mit gebastelten Sternen, mit leuchtenden Kerzen und selbst gebügeltem Lametta schmückte. Ließen sich im Winter auf ihrem Sofa mit Rotlicht bestrahlen, wenn sie erkältet waren. Oder wanderten in der Osterzeit mit ihr zu Rotmannsbusch im Wiesengrund, um Osternester zu suchen. Im Sommer und Herbst band sie wunderschöne Blumensträuße aus Beeren und Feldblumen, mit denen der Altar geschmückt wurde. Regelmäßig hielt sie für die Erwachsenen Bibelstunden im Wohnzimmer der Familie Porzelle und sang mit den Besuchern unter der Klavierbegleitung von Paul Porzelle Dank- und Loblieder.
Dazu lebte sie ganz einfach, nur von einem Taschengeld ihres Ordens. Als sie 1972 verabschiedet wurde und 500 Mark geschenkt bekam, staunte sie und sagte: „Soviel Geld habe ich in meinem ganzen Leben noch nie besessen!“
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Unter Pastors Linden
von Pfarrfrau Magdalene Lachmund um 1940 in Süplingen
Unter Pastors Linden –
"kommste an de Mauer?"
"Na, gewiß doch Fritze bin ick da un lauer!" -
Unter Pastors Linden,- dieses Stelldichein, Treffpunkt unsrer Jugend - hier im Dorf allein. –
Schon in frühren Zeiten war es so wie heut –
Großvater erzählt es und sein Herz wird weit.
Wenn die Lindenarme ausgebreitet sind,
und die Blätter flüstern leis im Abendwind,
halten junge Herzen Zwiegesprach miteinand –
ungesehen schmiegen leicht sich Hand in Hand.-
Jeder hier im Dorfe weiß davon zu sagen,-
sonst mußt du mal selber Pastors Linden fragen.
Ihrem sanften Rauschen mußt ganz still du lauschen:
Wo sind die geblieben, die einst hier gestanden?
Ach ihr Grab ist ferne wohl in fremden Landen.-
Eine Linde sank auch dahin in Trauer.
Und nur eine steht noch heute an der Mauer,
wiegt die Krone wehend auf und nieder:
"Nicht vergessen sind sie, bleiben unsre Brüder.
Will die Jugend heute sich zusammenfinden,
heißt es nach wie vor: "Unter Pastors Linden".
Geht es fort zum Sport, ist was los im Ort,
am Sonntag von hier geht es ab, setzt die Jugend sich in Trab.
Und wer sonst vorüber geht, Sorge auf der Stirn ihm steht, -
Arbeitslast ihn hart bedrückt war auch mal jung - froh und entzückt
für alles Schöne, was das Leben bringt,
hör auf das Lied, das hier ein Vöglein singt:
"Aus der Jugendzeit - ach, wie liegt so weit!
Eins, liebe Jugend, laß dir sagen:
Dein Herz darf nicht in Übermut nur schlagen - bedenk - im Kirchlein, das hier lugt hervor, ist sonntags auch ein Platz für dich im Chor!
Du, Lindenbaum mit deinem grünen Haus,
breit segnend deine weiten Arme aus,
wenn unsre Jugend sich wird finden –
wie immer: "Unter Pastors Linden".
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1929 Gemeindeleben
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Die Sakristei, neu gestrichen, war von freundlicher Hand schön geschmückt durch eine lila Wandverkleidung, neue Gardinen und Bilder wie durch eine neue Fußmatte. Der Altar und die Kanzel hatten eine neue Bekleidung statt der schwarzen, die schon manchen Alterschaden zeigte, erhalten. Sehr schöne, kunstvolle Stickerei auf lila Rips zeigt die Dornenkrone und auf der neu gestifteten Altardecke leuchtet, jedem Eintretenden in die Augen fallend, das Wort unseres Heilandes:
„Siehe ich bin bei euch alle Tage“. Auch der Taufstein hatte eine hohlsaumgeschmückte Leinwanddecke als neue würdige Bekleidung erhalten. Der schönste Schmuck eines Gotteshauses ist aber vor allem die feiernde und andächtige Gemeinde, wenn sie recht zahlreich vertreten ist. Die Vertreter der kirchlichen Körperschaften, die Mitglieder der Frauenhilfe und zahlreiche Gemeindeglieder waren erschienen und der Frauenhilfschor verschönte die gottesdienstliche Feier noch durch das Lied: „Der Herr ist mein getreuer Hirte.“
Nach der Predigt des Ortsgeistlichen über das Thema: Willst du Jesus nachfolgen? Wer ruft? und wer folgt? hielt der Superintendent eine eindrucksvolle Ansprache, in welcher er den Zusammenhang zwischen Einzelgemeinde und Gesamtkirche betonte.
Nachdem auch in der festlich geschmückten Bodendorfer Kapelle Gottesdienst gehalten war, fand nachmittags eine Katechese mit den Kindern in Süplingen statt über Petri Fischzug. Als die beiden Geistlichen die Kirche betraten, waren die Kinder, Spalier bildend, im Gang nach dem Altarraum aufgestellt. Die Mädchen trugen Kränze im Haar und die Knaben trugen Blumenstäbe. Es war ein liebliches Bild – die Kinderreihen dann vor dem Altar sitzend – alle voll Eifer, die an sie gerichteten Fragen richtig zu beantworten. Auch die Erwachsenen hatten ihre Freude daran. Wir christlichen Eltern müssen mitten in unserer Zeit ja mehr denn je bestrebt sein, in den Herzen unserer Kinder wahres Glaubensleben zu wecken und gute Saat in sie zu streuen…
Beim Verlassen der Kirche bot sich uns noch ein überraschender Anblick, denn im dämmrigen Eingangsraum hatte die Gemeindeschwester eine Schar kleiner Buben versammelt, die mit brennenden Lichtern und ebenso leuchtenden Augen die hinausgehenden Kirchenbesucher mit dem Liede grüßten: „In der Welt ist´ s dunkel, leuchten müssen wir!“ Der Tag der Kirchenvisitation wurde beschlossen mit einer Sitzung 5 Uhr nachmittags im Pfarrhaus, zu der die Gemeindekirchenräte von Süplingen und Bodendorf geladen waren. Es wurden eingehend kirchliche Gemeindefragen besprochen und besonders eingehend die Frage besprochen:
Was kann geschehen, um die Männerwelt zur Mitarbeit in der Kirche zu gewinnen? Das ist ja das Problem der Gegenwart…Wir brauchen Christen, die das Verlangen und den Mut haben, sich im kleinen Kreise an Gottes Wort zu erbauen und sich bemühen, ihren Herrn dann auch im Leben des Alltags mit Wort und Tat zu bekennen. Dazu gehört Mut – Glaubensmut – und der findet sich erfahrungsgemäß heute mehr bei den Frauen als bei den Männern… (M. Lachmund)
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Evangelisches Gemeindeblatt für Süplingen und Bodendorf, Oktober 1929, Aus dem Leben unserer Kirchengemeinde
Am 7. Juli fand nach langer Zeit wieder einmal eine Kirchenvisitation statt. Visitation heißt Besuch – also Kirchenbesuch…Wir hatten die Freude durch den Besuch des obersten Vertreter unseres Kirchenkreises, des Herrn Superintendenten Graßmann, in unseren beiden Gemeinden… -
St.Annen-Kirche Süplingen
Pastoren und Prediger
bis 1696 und ab 1991 zur Pfarre Bülstringen gehörig
Ab 1788 auch von Bodendorf
1. Henning Wollenberg 1539
2. Stephan Rieseberg 1560-1582
3. Johann Brandes/Brandicus 1567-1618
4. Matthias Wilckius /Willicheim 1618-1627
5. Johann Geislinger 1627-1632
6. Franz Johann Oppechin 1632-1636
7. Joachim Prätorius /Schulze 1637-1649
8. David Voswinkel (Norwinclius) 1649-1682
9. Stephan Dancker 1682 - 1683
10. Johann Christian Fabricius 1693-1696
11. Burchard Andreas Bode 1697-1718
12. Johann Pauche 1719-1735
13. Johann Christian Thering 1735-1739
14. Gottfried Birckholtz 1739-1766
15. Paul Philipp Cruius 1762-1766
16. Johann Heinrich Eilers 1766-1769
17. Johann Christoph Wiggard 1769-1772
18. Christian Erdmann Immermann 1773-1780
19. Johann August Ludwig Große 1780-1788
20. August Ludwig Roel 1788-1802
21. Johann Friedrich Dransfeld 1802-1819
22. Heinrich Dodo Magnus Nordmann 1819-1830
23. Pastor Schulze 1830-1843
24. Pastor Pztorius 1843-1848
25. Pastor Wegener 1848-1855
26. Pastor Schneider 1856-1867
27. Pastor Riedel 1868-1880
28. Pastor Steinhausen 1881-1893
29. Rudulf Käehne 1893-1915
30. Friedrich Becker 1916-1925
31. Johannes Lachmund 1926-1958
32. Superintendent Scheel 1957-1962
33. Johannes Trebesius 1962-1972
34. Dagmar Schmidt 1974-1977
35. Wilfried Müller 1979-1991
36. Ingeborg & Hans Heidenreich ab 1991